Neue Forschungen zum Amphitheater von Künzing

Im Jahr 2003 legte die Kreisarchäologie Deggendorf in der von Norden nach Süden fortschreitenden Untersuchung eines Baugebietes am Ostrand der Gemeinde Künzing Pfostengruben und ein schwarz-humoses Oval frei, das sich sensationeller Befund erwies: Ein ehemals in Holz errichtetes, oberirdisch nicht mehr erkennbares Amphitheater.
Da sich die Gemeinde entschloss, das Gelände von Bebauung freizuhalten, wurde nur ein Viertel der Fläche vollständig ausgegraben, sowie einige kleinerer Flächen zur Klärung des Grundrisses geöffnet. Damit wird auch nachfolgenden Generationen die Möglichkeit zu weiteren Forschungen an diesem einzigartigen Fund belassen.
Aus dem Befund ließen sich Abmessungen 34,6 m (= 117 römische Fuß) in Ost-West-Richtung sowie 29,6 m (=100 Fuß) in Nord-Süd-Richtung nachweisen und eine Rekonstruktion der Arena versuchen. Bisher unbeantwortet blieb aber die Frage der Zeitstellung des Baus. Frau Köstner hat im Rahmen ihrer Magisterarbeit große Mengen von Fundmaterial aus der Arenagrabung, in erster Linie Keramikbruchstücke untersucht. Durch sie konnte die Frage der Zeitstellung mit einem unerwarteten Ergebnis beantwortet werden.

Donnerstag, 16. 03. 2017, 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr, Museum Quintana, Künzing (Römersaal)

Der Vortrag von Barbara Köstner M.A. findet in der Reihe "Künzinger Vorträge zur Archäologie" statt, welche in Zusammenarbeit von Volkshochschule Deggendorfer Land e.V., Geschichtsverein für den Landkreis Deggendorf e.V., Kreisarchäologie Deggendorf, Museum Quintana Künzing und Museumsverein Künzing veranstaltet wird. Eintritt: 4,- EUR.