Vereinsarbeit im Spiegel des Zeitgeschehens - Jahreshauptversammlung 2021

Geschichtsverein für den Landkreis bestätigt in Künzing seine Vorstandschaft

Ohne jede Übertreibung lässt sich feststellen, dass Corona unserer modernen Zeit in vielerlei Hinsicht „die Krone aufgesetzt“ hat. Und zwar eine Dornenkrone, die manchmal schwer, zuweilen unerträglich auf dem Kopf lastet – und die mit Sicherheit niemand bestellt hat. Dass sich die mit der seit 20 Monaten anhaltenden Pandemie einhergehenden Einschränkungen auch auf die Vereinsarbeit auswirken würden, war zwar absehbar, doch richtig wahrhaben wollten das (zumindest am Anfang) noch die wenigsten. So war der letztjährige Beschluss der Vorstandschaft des Geschichtsvereins, die Jahreshauptversammlung 2020 doch abzusagen, nur der erste Teil einer zeitgeschichtlichen Entwicklung, deren Zeugen wir bis heute bleiben. Eine erneute Absage auch für das Kalenderjahr 2021 sollte dafür aber tunlichst vermieden werden, freilich ohne selbst zu einem Hotspot für das verhasste Virus werden zu wollen. Nach vielen geflissentlichen Vorbereitungen, verbunden mit einem ausgefeilten 3G-Hygieneplan, war es dann schließlich die neue 2G-Verordnung der bayerischen Staatsregierung, die den Rahmen für die Veranstaltung im Museum Quintana in Künzing vorgab, womit diese sich letztlich selbst als ein Zeitdokument darstellte: Impfstatus, Genesenenstatus, FFP2-Masken und Abstandsregeln sowie die zum Teil sogar kurzfristig verfügte Absenz von Mitgliedern (inklusive sogar einiger Vorstandsmitglieder) prägten das Zusammenkommen. Immerhin: Die Geschichte war diesmal live dabei und nicht nur Gegenstand der Betrachtung. Gleichwohl ließ es sich der Vorsitzende Dr. Ernst Schütz in seiner Begrüßung nicht nehmen, anhand zweier Impfdokumente aus dem Osterhofener Raum aus den Jahren 1807 und 1865 konkret aufzuzeigen, dass sich auch unsere Zeit einfügt in den Rahmen der Geschichtlichkeit, in den wir so oder so eingebunden sind und bleiben.

Der darauf folgende Rückblick auf die vergangenen beiden Vereinsjahre gestaltete sich trotz Corona recht beeindruckend: Neben einem digital dargebotenen historischen Vortrag von Prof. Lutz-Dieter Behrendt im „Lockdown“ vergangenen Jahres haben mittlerweile weitere Vor-Ort-Vorträge unter gewissenhaften Hygieneauflagen sowie in bewährter Kooperation mit der VHS Deggendorfer Land stattgefunden. Mit dem 400-seitigen Doppelband 42/43 der Deggendorfer Geschichtsblätter wurden die Mitglieder darüber hinaus mit reichlich Lesestoff versorgt, der sowohl chronologisch als auch inhaltlich in gewohnter Breite dargeboten wird. Auch die nächsten beiden Jahrgänge befinden sich in der Planungsphase bzw. in Arbeit, und nicht zuletzt freut man sich schon auf den ersten Beiband der Deggendorfer Geschichtsblätter, der kurz vor seiner Fertigstellung steht. Der Mitgliederstand entwickelt sich weiterhin positiv.

In der anschließenden Neuwahl des Vorstands wurde unter Wahlleitung von Bürgermeister Siegfried Lobmeier, dem Hausherrn des Abends, dessen bisherige Zusammensetzung bestätigt: 1. Vorsitzender Dr. Ernst Schütz, 2. Vorsitzender Johannes Molitor, 3. Vorsitzender und Geschäftsführer Kreisheimatpfleger Florian Jung, Schriftführer Erich Kandler und Schatzmeister Jürgen Fröbus. Unmittelbar nach Amtsantritt der neuen alten Vorstandschaft wurden die Herren Prof. Dr. Lutz-Dieter Behrendt und StD Christian Knödl erneut in den Vorstand kooptiert, womit die Kontinuität der Planung und Arbeit auch für die kommenden Jahre gesichert erscheint. Anstelle des für den restlichen Abend angekündigten Fachvortrags über das Künzinger Amphitheater, welcher ebenfalls der Pandemie zum Opfer fallen musste, nutzten die Anwesenden die Einladung zum Gang durch das für den Anlass hellerleuchtete Museum zu ungewohnter Stunde, kombiniert mit einer anschaulichen und anekdotenreichen Erläuterung der Fundumstände des Künzinger Amphitheaters durch Dr. Karl Schmotz – die Krone drückte dann am Ende eben doch nicht so sehr, wie man hätte meinen mögen. Auch mit Blick auf die am gleichen Abend angekündigte Jahreshauptversammlung 2022, welche auf Einladung von Ortsheimatpfleger Thomas Haug voraussichtlich im Juli kommenden Jahres in Stephansposching stattfinden wird, stehen die Zeichen auf Zuversicht.

Vereinsarbeit im Spiegel des Zeitgeschehens - Jahreshauptversammlung 2021
Vereinsarbeit im Spiegel des Zeitgeschehens - Jahreshauptversammlung 2021