Verleihung der Denkmalschutzmedaille an unser Mitglied Dr. Karl Schmotz

Die Denkmalschutzmedaille ist eine Auszeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, die seit dem Jahr 1978 gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege jährlich an Personen oder Vereinigungen vergeben wird, die sich herausragende Verdienste um den Denkmalschutz, um die Sanierung von Baudenkmälern oder um die Erforschung und Rettung von Bodendenkmälern in Bayern erworben haben. Sie besitzt im Freistaat ein hohes Renommee und die Anzahl ihrer Inhaber ist überschaubar – weshalb sich unser Geschichtsverein umso mehr glücklich schätzen darf, mit Dr. Karl Schmotz seit dem 22. Juli 2020 einen dieser Inhaber – ausgezeichnet für seine Verdienste um die Bodendenkmalpflege und die archäologische Forschung – in seinen Reihen zu wissen. Der überaus verdiente langjährige Geschäftsführer unseres Vereins erhielt die Auszeichnung im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes aus der Hand unseres Vereinsmitgliedes, des zuständigen Staatsministers Bernd Sibler MdL und erfuhr zudem eine ausführliche Würdigung durch seinen ehemaligen Dienstherren, unser Vereinsmitglied Landrat Christian Bernreiter. Das Begleitheft des Wissenschaftsministeriums und des Landesdenkmalamtes mit dem Titel „Denkmalschutzmedaille 2020“ hält diesen Anlass folgendermaßen fest:

Dass manche ihn „Heftlmacha“ nennen, kommt nicht von ungefähr. In seinen 33 Jahren als Kreisarchäologe hat Dr. Karl Schmotz 328 Schriften veröffentlicht – ganz nach dem Motto: Vorträge und Reden kann man über vieles halten, aber nur die Publikation führt dazu, dass auch etwas bleibt.
Geblieben ist von ihm viel, etwa das Museum Quintana in Künzing, das er mit aufbaute. 1981 stellte der Landkreis Deggendorf Dr. Karl Schmotz als ersten Kreisarchäologen Bayerns fest an. Dank seiner erfolgreichen Arbeit folgten weitere Landratsämter dem Deggendorfer Beispiel. So schaffte er es, sämtliche durch Baumaßnahmen der Zerstörung anheimfallenden Bodendenkmäler durch Rettungsgrabungen zu dokumentieren. Über seine Arbeit hinaus organisierte er seit 1982 jährlich den „Niederbayerischen Archäologentag“, eine mehrtägige archäologische Fachtagung, die interessierte Laien und Fachleute gleichermaßen erreicht. Seine Freizeit widmete er der archäologischen und baugeschichtlichen Untersuchung niederbayerischer Sakralbauten. 1986 […] rief er die Reihe „Archäologische Denkmäler im Landkreis Deggendorf“ ins Leben, organisierte Vorträge, Ausstellungen und Exkursionen zur Regionalforschung. Sein archäologisches Interesse stoppte weder an Landes- noch an Staatsgrenzen. Er initiierte die internationale Archäologische Arbeitsgemeinschaft Ostbayern/West- und Südböhmen/Oberösterreich, die mit der jährlichen Publikation „Fines Transire“ einen wichtigen Beitrag zur Forschung in der gesamten Region leistet.
Dr. Karl Schmotz hat sich um die Bodendenkmalpflege, die archäologische Forschung und deren Vermittlung aufs Höchste verdient gemacht. Besonders zu würdigen ist auch sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement.

Geladen war zur feierlichen Überreichung der Medaille eine – coronabedingt – überschaubare und unter Einhaltung der Abstandsregelungen sorgsam platzierte Gruppe von Repräsentanten jener Institutionen, mit denen Schmotz in den vergangenen Jahrzehnten aufs Engste zusammengearbeitet hatte. Der Vorzug dieses Arrangements ergibt sich für Kenner des Geehrten beinahe von selbst: Abhold jeder Belobigung und bajuwarisch schlicht in seinem Auftreten konnte Schmotz damit glücklich dem „ganz großen Brimborium“ um seine Person entrinnen und stattdessen an jeden einzelnen der Anwesenden ein persönliches Wort richten. Dies waren: für das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege Prof. Mathias Pfeil und Frau Dr. Silvia Codrianu-Windauer, für den Bereich der Archäologie Kreisarchäologe (und Leiter der archäologischen Sektion unseres Vereins) Stefan Hanöffner M.A., Prof. Bernd Päffgen von der LMU München, Dr. Ludwig Husty als Mit-Organisator des Niederbayerischen Archäologentages sowie unser Vereinsmitglied Heinz Haberda aus Neuhausen, für das Bauamt Abteilungsleiterin Heidi Bischoff, für die Denkmalpflege Kreisheimatpfleger (und 3. Vorsitzender unseres Vereins) Florian Jung, für die Sakralforschung der Leiter des Archivs des Bistums Passau a.D. und Vereinsmitglied Dr. Herbert Wurster, für das Museum Quintana dessen Leiter und Vereinsmitglied Dr. Roman Weindl, für die Volkshochschule Deggendorfer Land deren Leiter und Vereinsmitglied Bernhard Greiler M.A., für die Kommunen der Vorsitzende des Gemeindetags im Landkreis Deggendorf und Vereinsmitglied Jürgen Roith aus Winzer, sowie nicht zuletzt für den Geschichtsverein selbst unser Vorsitzender Dr. Ernst Schütz.

Wir wünschen Herrn Dr. Schmotz Gottes reichen Segen für sein weiteres publizistisches Wirken, von dem wir uns noch die eine oder andere bedeutende Frucht erwarten!